Dienstag, 27. April 2010

Resistance Is Futile! You Will Be Emulated!

Emulatoren sind ja an sich für Retrogamer eine tolle Sache. Aber auch für Newbies, die sich mal angucken wollen, was da so ihre Moms and Daddys gespielt haben können Emulatoren interessant sein. Klar habe ich hier noch einen funktionierenden Amiga und auch einen alten C128 mit C64-Modus. Ein altes Laptop ohne Grafikbeschleuniger und mit Win98 steht hier auch noch rum. Aber mal ehrlich! Den meisten wird es so gehen wie mir: Ich habe gar keinen Platz um hier noch alle Maschinen spielbereit herumstehen lassen zu können.



Dafür gibt es ja Emulatoren. Die die habe ich für meine Recherchen zu "30 Jahre Video Pinball" in letzter Zeit oft benutzt. Allerdings einige wollen oder können nicht mehr so recht unter Win7. Schon unter Vista wollte der Amiga-Emu WINUAE nicht mehr so richtig starten. Mit ein paar Tricks ging es dann auch so halbwegs. Unter Win7 bekomme ich ihn gar nicht zum laufen. Die Screenshoots zu PINBALL DREAMS und FANTASIES habe ich auf einem XP-Rechner geschossen.
Vielleicht liegt es auch dran das ich eine sogenannte 64-Bit-Version habe.
Die DOS-Box funzt allerdings auch unter Win7 ganz wunderbar und ohne Gemecker. CCS64 macht seine Arbeit auch ohne Klagen.
Was habt ihr denn so für Erfahrungen mit Emulatoren gemacht? Und welche benutzt ihr so?

Sonntag, 25. April 2010

30 Jahre Video Pinball (IV) Just a fantasy

Nachdem der Autor das letzte Mal intensiv PINBALL DREAMS gespielt hatte, wendet er sich diesmal dessen Nachfolger PINBALL FANTASIES zu. Das Spiel hatte er in den frühen 90zigern rauf und runter gespielt, bildete sich ein darin richtig gut zu sein, fand dann aber schnell heraus, das man nach 15 Jahren nicht alles verlernt, aber das man vielleicht doch erst einmal wieder üben muss, bevor man damit angibt.

Nachdem PINBALL DREAMS ein relativer Erfolg war, ließ 21 CENTURY ENTERTAINMENT und DIGITAL ILLUSIONS mit einer Fortsetzung nicht lange auf sich warten. Noch im selben Jahr 1992 kam PINBALL FANTASIES auf den Markt.
Als ich jetzt unlängst die Pappbox mal wieder aus dem Regal genommen und entstaubt hatte, viel mir innen drin auch die alte Rechnung von meinem damaligen Lieblingssoftwareshop in Kreuzberg in die Hände. Also ich habe das Spiel im Januar 1993 gekauft und habe dafür 79 DM berappt. (Wenn mir jetzt jemand mit den hohen Preisen bei Spielen kommt, rechne das jetzt mal bitte um und bedenke das der Softwaremarkt Anfang der 90ziger kein Massenmarkt wie heute gewesen ist. Daher waren 79 DM schon ein Angebot gewesen).

[caption id="attachment_376" align="aligncenter" width="420" caption="PINBALL FANTASIES (1992) Amiga Verpackung und Beipack"][/caption]

Wunderbar sieht man allerdings hier das einen früher für den Preis auch noch so einiges an Hardware geboten wurde, denn man hatte die drei Disketten nicht einfach nur in einer kleinen Plastiktüte in die Hand gedrückt bekommen, so wie es wahrscheinlich heute der Fall gewesen wäre, bzw. nur als Download bekommen, wie es aktuell bei der iPhone-Version so ist, sondern einmal kam das Spiel in einer gestylten Pappbox daher, mit einer ausführlichen Bedienungsanleitung und eben einem Poster (was bei der Erstauflage von PINBALL DREAMS auch der Fall gewesen war).
Das Spiel an sich war im Prinzip nicht mehr als einer Add-on zum Vorgänger mit vier neuen Tischen:

Partyland




Speed Devils




Billion Dollar Gameshow




Stones'n'Bones





Natürlich wurde hier die gleiche Engine benutzt wie in PINBALL DREAMS, allerdings überraschte FANTASIES damit, das es besser war! Als wäre DREAMS nur eine Fingerübung gewesen. Die Spielmechanik war hier natürlich identisch, so das in FANTASIES die gleiche gute Spielbarkeit da war und auch das Gefühl geblieben ist, das man jeder Zeit die Kontrolle über die Kugel hat.
Aber am Design war kräftig gearbeitet worden. Wirkten die Tische bei DREAMS noch ein wenig leer, war der Platz auf den FNATASIES Tischen komplett genutzt worden.

Mein All-time-favourite ist heute noch PARTYLAND von FANTASIES.

[caption id="attachment_379" align="aligncenter" width="639" caption="PINBALL FANTASIES (1992) Amiga Screenshot"][/caption]

Auch von FANTASIES gab es seiner Zeit ein GB-Modul, das mehr schlecht als recht umgesetzt worden war. Über Ebay hatte ich dann noch ein Modul mit beiden Spielen auf einem erworben und überraschenderweise waren hier alle Tische nochmals überarbeitet worden. Hier war das Spiel dann gut spielbar gewesen. Es gab zwar von beiden Spielen DOS Versionen, aber unter Windows habe ich beide nur via WINUAE. 2002 kam ein Modul für den Gameboy Advanced mit beiden Spielen auf einem als PINBALL CHALLENGE DELUXE raus. Eine gute Umsetzung. Die Grafik war sogar ein wenig aufgehübscht worden. Einziger Fehler des Moduls: Highscores wurden nicht gespeichert.

[caption id="attachment_380" align="aligncenter" width="420" caption="PINBALL CHALLENGE DELUXE (2002) GBA"][/caption]

DI und 21thCE waren dann mit DREAMS und FANTASIES so erfolgreich, das noch mehr Fortsetzungen folgen mussten. Aber wie so oft, müssen diese deshalb nicht besser sein. Daher schauen wir uns das nächste Mal die Fortsetzungen an.

Mittwoch, 21. April 2010

PSZ

Heute haben wir mal ein Gastautor! Xam-Marvin berichtet von der letzten Neuerscheinung der RPG - Serie PHANTASY STAR die es schon seit 1987 gibt. Und da auf Kein Halma bisher die RPGs ohnehin viel zu kurz gekommen sind: PHANTASY STAR ZERO für den NDS:



Seit gut 4 Wochen habe ich nun „Phantasy Star 0“ für die DS.
Angeblich habe ich schon gute 84 Stunden gespielt.
Es macht schon Spaß, mir zu mindestens.
Ich hatte ja schon mal „Phantasy Star Online V.2“ gespielt, auf der DC (Dreamcast).
Es war eine schöne Zeit, vor allem das Online spielen, hatte damals sehr viel Spaß gemacht. Genau an diesem Punkt ist es mit der neuen DS Version leider etwas schwierig, finde ich. Hat man erst mal die Hürden überwunden und es geschafft Online mit seiner DS zu gehen, gibt 3 Varianten Online zu spielen. Einmal alleine, dann mit Freunden und in einem so genannten freiem Spiel.
Mir ist noch nicht ganz so klar wofür der Online-Modus mit dem „alleine spielen“ gut sein soll!? Weil das kann man ja eigentlich auch Offline!? Ok, man bekommt dann angezeigt wenn jemand anderes Online kommt den man „Kennt“.
Das Online Spielen mit Freunden ist das was ich am interessantesten finde. In diesem Modus kann man während des Spielt s mit einander über den Pikto-Chat plaudern. Das ist nett gemacht.
Beim „freiem Spiel“ wird man mit Leuten zusammen spielen (sofern welche gerade Online sind und auch das frei Spiel gewählt haben) die man nicht kennt und wohl auch nicht kennen lernen wird. Denn bei dieser Form des Spiels kann man leider nicht miteinander Chaten. Das ist Fluch und Segen in einem!



Ich finde das sich das Spiel beinahe zu leicht spielt! Mann kommt recht schnell voran.
Gerade Online, kann man sich über das Sammeln von „Items“ streiten. Es ist sicher recht schön das wenn nun eine Kiste von einer Party gefunden wird, anscheinend alle die Sachen aus der Kiste bekommen. So wird niemand benachteiligt! Ich finde es aber eigentlich gar nicht so schlecht wenn man sich das wie früher geteilt hat, was da so in einer Kiste drin war. Sicher ist das für den einen oder anderen nicht so leicht!? Aber wenn man eine nette Gruppe von Leuten hat, die mit einem spielt, fördert das den zusammen halt. Und ja es hat viel länger gedauert bis alle gut ausgestattet waren!
Leider geht auch das tauschen von Sachen nicht mehr so schön leicht. Früher konnte man etwas einfach wieder ablegen und jemand anderes konnte es wieder aufnehmen und sich näher anschauen. Heute muss man wenn man etwas tauschen will zum „Counter“ gehen und es mit jemanden „Traden“.
Mann konnte sich früher in den Dungeons absprechen und notwendige Dinge sich noch kurz vor einem schweren Kampf geben ohne das man unbedingt in die Stadt zurück musste, weil man sich Sachen einfach geteilt hat, wie z.b. „Dimat“ oder „Fluride“.
Ich glaube so ziemlich allen Online-Spielern fehlt die „Lobby“ aus DC-Zeiten.
Bis jetzt scheint es auch leider nicht so viele Online Spieler zu geben wie früher. Zu mal man ja doch sehr auf Internet-Foren angewiesen ist, mehr als zu DC-Zeiten, wegen fehlender Lobby. Wenn man denn gerne mit anderen zusammen spielt, damit man sich vielleicht gezielt verabredet, zum Online-spielen und zum Austauschen der Freundescodes.

Es gibt aber einen sehr gelungenen Storymode, mit einer schönen recht langen Story. Und jede Menge Quests.
Also es dürfte schon ein Weilchen dauern bis man durch ist mit dem Spiel!

Trotz der nicht ganz unerheblichen Kritikpunkte ein schönes Spiel.
Ich habe meinen Spaß und meinen Zeitvertreib! ☺

Kunst in Games

Mir fiel es damals am Ende von "Max Payne" auf. Eine noble Halle in einem Glaspalast. Schicke Einrichtung, aber nicht das was man so als "Asischick" versteht. Sehr Understatement. Und da stand ich vor einem Kunstobjekt, das perfekt ausmodelliert war. Der Kandinsky Stuhl.  Auch ich biss mir an der Modellierung dieses Möbelstücks mit 3D Software schon die Zähne aus (und wich aus, auf Mies van der Rohes Sitzmöbel).
Darauf hin musste ich direkt mal schauen woher denn das Game kam und war erfreut, dass da was von Suomi stand. Seither achte ich immer wieder ob in Computerspielen Kunstwerke auftauchen. Oft nur im Hintergrund als Kulisse. Im folgenden Beispiel aus "System Shock2" sind das Bilderrahmen, die beim Berühren das Bild wechseln.  Im Verlauf des Spiels war in diese elektronischen Bilder sogar ein Code integriert für eine Tür. Es gab auch Bilder von anderen Künstler, aber die man mangels Qualität kaum zuordnen konnte. Ich meine es wäre auch Max Liebermann dabei gewesen, aber bin mir nicht sicher. Ich habe den van Gogh "geschossen", der dürfte wohl jedem bekannt sein.

Vielleicht wird das eine neue Fortsetzungsgeschichte wie die "Klo" Serie. Würde mich freuen.

[caption id="" align="aligncenter" width="500" caption="Vincent im Weltall (klick für größer)"]Vincent im Weltall[/caption]

Anmerkung zum Game: Das ist das erste Spiel wo jede Grafik eingedeutscht war. Seltsam anders, sah ich noch nie. Hat aber nie gestört.

Sonntag, 18. April 2010

30 Jahre Video Pinball (III): AMIGA (is not only an eastern german music label)

In der dritten Folge philosophiert der Autor ein wenig über die AMIGA-Zeit. Hatte sie doch immerhin bei ihm fast 7 Jahre angehalten. Ein wenig länger als die C64-Zeit. PCs hatten bisher nie länger als 3 Jahre gehalten, bevor sie schon zum (ur-)alten Eisen gehört hatten. Ich schweife ab...ach...



Auf dem Amiga hatten die schwedischen Entwickler von Digital Illusions (heute EA bzw. DICE bekannt für BATTLEFIELD 1942 mit Sitz in Kanada) mit PINBALL DREAMS 1992 einen Meilenstein und den Hit schlechthin in der „Top-Down-Video-Pinball“- Geschichte geschaffen.
Auch hier sah man wieder von oben auf den Tisch, aber hier ging der Tisch über drei Bildschirme mit butterweichem Scrolling. Man hatte vier Tische auf einmal bekommen und alle Tische glänzten mit außerordentlicher Spielbarkeit. So wie man es von richtigen Tischen her kannte gab es Challenges, Kugelbahnen, Rampen, Multiballs, Ziele treffen um Zwischensequenzen auszulösen und realistisch wirkender Ballphysik. Das ganze war zwar herausfordernd gestaltet worden, aber alle vier Tische waren an keiner Stelle unfair oder gar unübersichtlich gewesen.
In jeglicher Hinsicht bot PINBALL DREAMS auf dem Amiga ein fast echtes Spielgefühl. Man konnte wie an einem echten Spieltisch den Ball mit den Flippern stoppen und ein wenig dribbeln bevor man die Kugel wieder ins Spiel geschossen hatte. Gezielte Schüsse waren möglich.

Der Tisch IGNITION:




Der Tisch STEEL WHEELS:




Der Tisch BEAT BOX:




Und der Tisch NIGHTMARE:




Nach dem Amiga wurde das Spiel auch für Atari ST, PC DOS, Gameboy, Game Gear, GBA und SNES umgesetzt. In jüngster Zeit gab es sogar noch Umsetzungen für PSP und iPhone.
Von DREAMS habe ich noch eine Gameboy Version, die nur die Tische IGNITION, STEEL WHEELS und NIGHTMARE (hier GRAVEYARD genannt) enthält. Das Modul ist von 1994 und natürlich ist das Spiel den Begebenheiten der technischen Möglichkeiten des Gameboys unterworfen. Trotzdem spielen sich die beiden ersten Tische sehr gut und haben schon das Tischdesign des Originals. BEAT BOX ist komplett weggelassen worden. Und NIGHTMARE ist so stark verändert (vereinfacht) das man vielleicht deswegen auch den neuen Namen GRAVEYARD gewählt hat.




(Screenshot von Mobygames.com)


Nächstes Mal sieht sich der Autor in nostalgischen Anwallungen die PINBALL DREAMS Fortsetzung PINBALL FANTASIES an.

Montag, 12. April 2010

30 Jahre Video Pinball (II): Steinzeit

Diesmal beschäftigt sich der Autor mit der digitalen Steinzeit der Video Pinball Spiele.
Und das natürlich aus seiner einen persönlichen Sicht und ohne Anspruch auf irgendeine Vollständigkeit.. Das gilt auch für Tip(p)fehler!



(VIDEO PINBALL (1980) 2600 - Screenshot von Moby Games)

Es soll ja sogar einen Videospielautomaten mit einem Pinball-Thema gegeben haben. Diesen kenne ich aber nur von Gerüchten her. Das erste mal am Bildschirm habe ich Pinball bei einem Freund auf einer ATARI 2600er gespielt. Das muss 1980 oder 81 gewesen sein und das Spiel selbst ist 1980 erschienen und hieß schlicht und ergreifend VIDEO PINBALL. Ich kann mich erinnern, das ich sehr wenig beeindruckt davon gewesen war. Meine Reaktion war eher so gewesen: „Aha. So so. Nett. Leg' mal wieder SPACE INVADERS ein!“ Was einmal natürlich an der schlichten Grafik lag und das die Steuerung (wurde mit den beiden Feuerknöpfen an den Paddles, und nicht dem Joystick, gesteuert) sehr träge war. Die Kugel (was auf dem 2600er natürlich ein Würfel war) schoss mit immer gleicher Geschwindigkeit über den Bildschirm und wurde nur mit zunehmender Spielzeit schneller. Also was es doch eher eine Pong-Variante als Pinball.


(PINBALL CONSTRUCTION KIT (1983) C64 - Screenshot von Moby Games)

1983 dann auf meinem frisch erworbenen C64 das PINBALL CONSTRUCTION KIT. Klang ja alles sehr viel versprechend. Toll war auf jeden Fall gewesen, das man seinen Tisch selbst zusammen stellen konnte. Das hatte allerdings dann auch den größten Teil des Spaßfaktors aufgefressen gehabt. Denn das eigentliche Spielen war dann auch eher langweilig und erinnert nur entfernt an Pinball. Man blickte quasi von oben auf den Tisch (eine Spielansicht die uns teilweise bis heute erhalten blieb) und der Tisch ging nur über einen Bildschirm. Die Grafik war C-64-mäßig okay und viel mehr hätte man auch nicht rausholen können. Trotzdem war dies Spiel die Initialzündung für meine Video-Pinball-Sammelwut gewesen. Für den C64 hatte ich mir dann noch ein Jahr später PINBALL WIZARD gekauft. Hier konnte man nicht basteln, aber grafisch und spielerisch war es trotzdem etwas höheren Niveau gewesen.
Für den C64 sind bestimmt noch weitere Pinball-Spiele rausgekommen, aber bei mir ist es erst auf den Amiga weitergegangen.






Das nächste mal beschäftigt sich der Autor mit den 90zigern und dem Amiga. Aber ATARI ST – Fans können den 3. Teile der Serie durchaus auch lesen. Wir sind doch jetzt alle Freunde, oder?

Sonntag, 11. April 2010

System Shock 2

[caption id="" align="aligncenter" width="500" caption="Der Klempner kommt"]SS2 Klo[/caption]

Zum Glück habe ich Werkzeug dabei.

Freitag, 9. April 2010

Heute so

[caption id="attachment_322" align="aligncenter" width="447" caption="(von CMR05)"][/caption]

"...wie? Welche 30 km/h -Zone, Herr Wach'mester? Aba did is doch ne Rallie hia!"

30 Jahre Video Pinball (I): History

Der Autor hat jetzt die Tage plötzlich festgestellt, das es bei einem seiner Lieblings-Subgenres PINBALL (das ja sonst keinem in seinem Umfeld so richtig vom Hocker haut), ein Jubiläum angeschlichen hat. Und das hat ihm dazu verleitet mal eine kleine persönliche Historie zu schreiben.

[caption id="attachment_313" align="alignleft" width="313" caption="Pro Pinball: Fantastic Journey (1999)"][/caption]

Am Anfang waren da natürlich die Pinball-Automaten der 70ziger. Oder Flipper-Automaten wir man auch heute noch hier zu Lande sagt.
In meiner Kindheit sind so manche Groschen in Flipper-Automaten gewandert. Vielleicht hätte ich mir dafür auch einen eigenen Flipper kaufen können. Wer weiß. Die Dinger hatten ja überall gestanden: In Jugendclubs, Diskos, Kneipen und selbst in dem kleinen Café an der Ecke in dem meine Mom immer mit einer Nachbarin Kaffee trinken gegangen war. Ich glaube in dem Laden habe ich am meisten Geld in Sachen Flipper-Automaten gelassen. Über Jahre hatte es dort nur einen Flipper mit immer den selben Thema gegeben. Scheinbar war es kein Leihgerät gewesen, denn in anderen Läden wurden die Geräte oder die Themen-Layouts öfter mal ausgetauscht. Das tolle an Flipper-Automaten war Damals für mich gewesen, das man sie im Gegensatz zu Kicker oder Tischtennis alleine spielen konnte. Und man konnte, im Gegensatz zu Glücksspielautomaten, das Geschehen etwas mehr und mit etwas Geschick steuern. Und das Spiel war schnell! Die Faszination ging einfach von der pfeilschnellen, silbernen Kugel aus und das man sie mit Kraft wieder ins Geschehen zurückschicken konnte.

[caption id="attachment_314" align="alignright" width="434" caption="Pro Pinball: Fantastic Journey (1999)"][/caption]

Die deutsche Bezeichnung „Flipper“ ist ja durchaus nicht falsch (auch wenn man dabei immer an Delphine denken muss). So heißen schließlich die Hebel oder Schlegel die man mit den Tasten an der Seite des Automaten betätigen kann Flipper (aus den englischen „to flip something“ und so).
Aber die ursprünglichen Pinball-Automaten hatten keine Flipper und waren auch nicht als Tisch angelegt. Sie hingen an der Wand und bestanden aus einem Labyrinth von Pins oder Nägeln. So wurden dann kleine Metallkugeln vom Spieler vorher erkauft (so wie beim modernen Spieltisch ja auch) und diese dann oben eingeworfen. Die Kugeln suchten sich einen Weg nach unten durch die Pins. Unten waren dann Körbe angebracht die unterschiedliche Wertigkeiten als Punkte hatten.
Dann kamen Bumper (meist erst runde Gummiaufsätze für die Pins, später dann mit Federmechanismus) und dann auch die Flipper hinzu. Die Flipper machten dann aus den reinen Glücksspielautomaten ein richtiges aktives Spiel.
Ende der 70ziger hat es schon sehr aufwendige Tische von Bally, Williams und Gottlieb gegeben. Trotzdem wurden die Flipper doch recht deutlich von den Videospielautomaten a la SPACE INVADERS verdrängt. Trotzdem es aber auch noch heute eine große Pinball-Fangemeinde gibt und natürlich auch immer noch Pinball-Automaten hergestellt werden, haben sie meiner Meinung nach nicht mehr einen so hohen Stellenwert bei Spielern wie in den 70zigern.

Zum Abschluss PCBs Little Miss Gamer macht sich Gedanken über Pinball-Spiele und interviewed so einen richtigen Pinball-Nerd:



Nächstes mal dann Software-Pinball-Games die Steinzeit: 1980 bis 1984

Fallout 3 - GOTY Review

Nach einiger Zeit und zu einem Hammerpreis konnte ich die Game Of The Year Edition von Fallout 3 erstehen.
Nachdem ich die ersten zwei teile zwar angespielt habe, aber rundenbasierte Shooter ueberhaupt nicht ausstehen kann (die einzige ausnahme war wohl "jagged alliance", aber da war ich ja noch jung und Isosicht war noch hip in Strategiespielen) konnte ich kaum darauf warten, mich in Ichschuetzenperspektive in Postapokalypse zu suhlen und mich mit 50er jahre Flair berieseln zu lassen.
Ich koennte jetzt Reviews anderer Magazine zitieren und Fallout 3 Honig um den Bart schmieren, aber das waere ja langweilig und passt hier nicht rein.
Hier sind meine Probleme mit dem Spiel, das schlussendlich in einer Woche nicht einmal angefasst wurde, obwohl die Disk die ganze Zeit im Laufwerk war:

Die Story geht zu schnell floeten.
Zwar ist es mein Bestreben, dahinter zu kommen, was von meinem von Liam Neeson synchronisierten Vater passiert ist, aber ab Stunde 10 ist sogar einfach rumlaufen und das zerstoerte Washington, D.C. angucken interessanter.

Die volkommen unnuetzen Zwangsfaehigkeiten.
Dadurch, dass man beim Levelaufstieg Punkte vergeben muss um weiterzukommen, enden diese oft in Nebenfaehigkeiten, die kaum spuerbar Einfluss aufs Spiel nehmen. Ach ja, und man sollte am besten von Anfang an wissen, was man tun moechte. So ein Ich-kann-alles-aber-nichts-so-ganz Charakter mag zwar nett sein, aber ohne Experte zu sein, wird man nichts in Fallout 3. Spaeter umskillen gibts hier nicht.

Diese elende Wuerfelei.
Was Jens schon damals bei Stalker aufgefallen war, ist auch hier das Problem. Wenn ich jemandem auf einem Meter Abstand anvisiere, dann sollte ich doch irgendein vitales organ treffen, selbst wenn ich mein junges Leben in einem Bunker verbracht habe, oder? Obwohl das V.A.T.S. System zum anvisieren schon cool ist.



Aber um doch auf einer guten Note zu enden: Fallout 3 hat eine der dichtesten Atmosphaeren, die ich in einem Spiel erleben durfte.
Die Spielwelt ist unglaublich detaillert und zieht mit morbidem Witz in seinen Bann. Ausserdem kam kein Kostuemdesign jemals so dicht an Mad Max ran.

Vielleicht liegt es ja auch an mir und Hardcorerollenspiele sind nichts fuer mich.
Geh ich halt wieder zu Diablo, Torchlight und Co.

Donnerstag, 1. April 2010

Jedi Knight

Immer mal wieder steht mein ältester Sohn vor dem Regal mit den Computergames und fragt "und was ist das?"
Im Moment ist er 8 Jahre alt und in dieser Star Wars Phase. Hat er natürlich diese Jedi Knight Spiele Serie gesehen. Wenn ich nur wüsste wo ich den Nachfolger habe, der war grafisch und spielerisch besser. Ich war jedenfalls erstaunt, dass das Game auf Windows XP und "neuer" Hardware einfach so läuft. Selbst der Sound, der ja oft das Problem sein kann.
Ich war sehr erschrocken über diese polygonarme und riesenpixelige Auflösung.

[caption id="" align="alignright" width="75" caption="Zehn Polygone sind genug"]Ein Händler[/caption]

Die unsauber aufgeklebten Texturen, die einfach so anstoßen wo das Polygon endet. Mauerwerk das im 30 Grad Winkel zum Boden steht und ähnlich schlimmes Zeug. Das hat nichts mit dem Alter des Games zu tun, das war auch damals schon unsauber. Das unmittige Fadenkreuz war mir auch nicht in Erinnerung.
Aber was mir sehr wohl in Erinnerung war, war die Idee mit der "Macht". In der Story ist das ja eher Hokuspokus aber im Game macht mir das Spaß.
Aber das Beste in diesem Game war wohl das Leveldesign. "Jedi Knight" und sein Nachfolger "put_name_here", sind wahrscheinlich für mich das Vorbild für gutes Leveldesign. Verschachtelt und verwinkelt, wahrscheinlich gleichranging mit "System Shock". Nicht wirklich frei aber auch kein endloser "Schlauch", den man ja leider immer öfter antrifft.

[caption id="" align="alignleft" width="75" caption="living at home"]Gute Level[/caption]

Gute Mischung irgendwie. Manchmal Rätsel die man mit Hilfe von Schalter, Karten, Werkzeuge enträtseln muss. Wenn man erst mal drin ist merkt man, dass einem die Grafik irgendwann wurscht wird. Die Fallen der Gegner sind zwar altbacken und durchsichtig aber damals war man nicht so abgebrüht. Durchballern und rätseln, antik amüsieren aber trotzdem Spaß haben.
Ach ja die Filmsequenzen mit echten "Schauspieler", dass ist ganz schlimm, das werde ich wohl nie mögen.
Aber Daumen hoch für die Level, das macht Spaß. Ach ja, wegen dem Sound, ich liebe den Sound wenn die Sturmtruppen umkippen, ich muss da immer an Garnelen denken.

[caption id="" align="aligncenter" width="75" caption="Bow chiki wow wow"]Bow chiki wow wow[/caption]