Dienstag, 1. April 2008

Spiele mit hohem Frustfaktor - heute: Dungeonquest

Von mir kommt heute mal wieder eine Vorstellung eines Brettspiels. Das Spiel heißt Dungeonquest und ist das erste Fantasy-Brettspiel, welches ich mir gekauft habe (1987 war das, glaub ich). Das Original kam aus Schweden und wurde unter dem Namen Drakborgen von Brio vertrieben. Da ich kein schwedisch kann, erstand ich die englische Variante von Games Workshop. Und darum geht’s: man muss seinen Helden durch ein Labyrinth voller Fallen und Monster und sonst noch so einigem unter einem Schloss führen, den Schatz unter dem Hintern eines Drachen klauen und vor Sonnenuntergang irgendwie wieder den Ausgang finden. Dieses Spiel ist einer meiner All-Time-Favs, das ich heute noch gerne spiele. Es ist sehr kurzweilig, eine Runde dauert so zwischen 2 Minuten und 3 Stunden, kommt ganz drauf an, wie lange man überlebt. Die Überlebens-Chance liegt bei etwa 10% (daher der Frustfaktor), gewonnen hat der, der mit dem meisten Gold rauskommt. Aber meistens bleiben eh alle auf der Strecke. Bei diesem Spiel geht es aber nicht um Interaktion zwischen den (bis zu 4) Mitspielern, im Prinzip ist jeder als Einzelkämpfer unterwegs, nur wenn man einem der zahlreichen Monster begegnet, wird dieses von einem Mitspieler gesteuert. Das Regelwerk ist für ein Spiel dieser Art sehr kurz, aber ausgesprochen effektiv. Man lernt dieses Spiel in ca. 10-20min.


Hier ist das Spielbrett kurz vor Schluss eines 4-Spieler-Spiels. Links das gelbe ist die Sonne, wenn sie auf dem Totenkopf steht, ist alles tot.

Figuren sind aus Metall, wir haben sie dann auch mal angepinselt. Es gibt 16 verschiedene Helden zur Auswahl.


Meine Figur in Nahaufnahme, kurz vor ihrem tragischen Ableben.

p.s.

Es gab dann auch mal den Versuch, das Spiel als deutschen Klon rauszubringen. Dieses unsägliche Projekt hörte dann auf den Namen HeroQuest, hatte aber letztendlich nichts mit dem hier vorgestellten Dungeonquest zu tun und entwickelte sich dann auch in eine andere Richtung weiter.


14 Kommentare:

Tom hat gesagt…

Ich empfehle gerne Drachenhort, ein ähnlicher Ansatz, aber wesentlich übertriebener in der Ausführung und ironischerweise lustiger, da noch frustrierender.

Es kommen eher die Leute um, als wieder aus dem Drachenhort raus :)

KaWumm hat gesagt…

ach ja, richtig. Jetzt, da du es erwähnst fällt mir es wieder ein! Schmidt Spiele brachten damals einige e GW-Sachen in deutsch raus. Das bekannteste war wohl Talisman. Drachenhort ist die exakte Kopie von Dungeonquest, nur halt in deutsch. Sogar die Miniaturen waren die gleichen. Was ich nicht weiß, ob auch die beiden Erweiterungen, die es für Dungeonquest gab, auf deutsch erschienen. Weisst du da was, Tom?

rollinger hat gesagt…

Danke für die tollen Fotos! Die Figuren sehen echt gut aus.

rollinger hat gesagt…

ah ja, ich glaube das ist das was ich mit kawumms Schwester und Freunden spielte. Das war sehr lustig und man konnte gut dabei einen trinken. Weil die Regeln einfach waren.
Ja, manchmal war man im dritten Zug schon tot. Das war sehr spaßig. Frust...kommt bei mir selten im Spiel auf, eher dann schon Langeweile.

Tom hat gesagt…

Stimmt, jetzt fällts mir auf, dass das wirklich wie das deutsche Drachenhort ist.

Nur sind die Farben, Karten und das Spielfeld anders gestaltet, daher ist mir das nicht aufgefallen!

Mit den Erweiterungen meinst du sicher Heroes für DQ und Catacombs, oder? Die sind meines Wissens nie auf deutsch erschienen - was ja an sich nicht so wild ist, aber die gibts daher auch in D kaum bis gar nicht.

Vielleicht auch besser so ;)

Andreas hat gesagt…

Von Games Workshop gibt es auch noch Warhammer Quest.

Da spielen norm. 4 Charaktere/Spieler gegen einen Spielleiter (Monster) oder gegen das Spiel selber. Dabei pendelt man immer zwischen Dungeons und Siedlungen hin und her und die Charaktere können aufsteigen bis Stufe 10.

Wie so oft bei GW ein Spiel mit vielen Erweiterungen (man kann die Figuren vom Table Top nutzen) und hohem Suchtfaktor.

Mein All-Time-Fav!

jensscholz hat gesagt…

Warhammer kam irgendwie ja nie an mich ran. Das ist ein wenig wie mein Verhältnis zu Comics von Jack Kirby. Jeder sagt, der ist der Altmeister überhaupt und ich find den einfach nur schrecklich blöde.

Henk hat gesagt…

Ich trau' mich ja es fast nicht zu sagen, aber.. ich habe mal kurzzeitig , uh, HeroQuest gespielt...
...und DSA! So, jetzt ist es raus.

Ich war jung und brauchte die Skills.

KaWumm hat gesagt…

@Tom: ja, genau, Heroes und Catacombs meinte ich. Ich fand die Erweiterungen klasse, besonders die Catacombs, weil dadurch die Überlebenschancen nochmal deutlich in den Keller gingen.

@Henk: ist doch nicht so schlimm, ich kann dir da vergeben. Habe selbst einige Zeit mit AD&D und Midgard verbracht......
so, jetzt ist es auch raus.....

Tom hat gesagt…

Wie können die denn noch weiter in den Keller gehen? Ich hab hier ne All-Time-Bestenniste für Drachenhort, die hat keine 50 Positionen - also keine 50 Leute, die ausm Dungeon mit Gold wieder rauskamen... :)

Ich muss gestehen, ich bin ein GW-Fanboy, Warhammer (Orks), 40k (Orks), Necromunda (ratet mal...)

Und nein, meine Haut ist noch grün, ich schreie nicht allzu oft WAAAAAAAGH und ich schlage auch keine kleinen Artverwandten.

Tom hat gesagt…

Oh Mann, jetzt hab ich tatsächlich "noch grün" geschrieben. Ich sollte mal wieder unter Leute.

KaWumm hat gesagt…

@Tom: so funzt der Keller: Es gibt neue Räume und Karten mit Treppen, die nach unten führen. Geht man nach unten, wird die Spielfigur wird vom Brett genommen und man läuft unten in irgendeine Richung los. Man zieht statt eines Raumes dann pro Zug eine Karte aus dem Keller-Karten Stapel. Vorteile des Kellers: relativ wenig Monster dort. Nachteile: man muss einen Ausgang finden, was nicht so einfach ist. Ausserdem verliert man schnell mal die Orientierung, so dass man nie genau wusste, wo man wieder auftaucht auf dem Spielbrett. Und dann gabs da noch diesen Riesenwurm, der einem den Weg versperrt und man umdrehen muss.....

Andreas hat gesagt…

Das Tolle an Warhammer Quest sind imho, neben der Warhammer Welt, die vielen Möglichkeiten: man kann zu zweit gegen die Monster spielen oder auch zu fünft (vier Helden und ein SL). Ausserdem gibt es div. Erweiterungsregeln, die das ganze fast zu einem P&P aufblasen.

Wenn man gegen das System, also ohne SL spielt, kann der Frustfaktor aber auch sehr hoch sein, weil einfach alles schieff geht oder sich ewig hinzieht.

Anonym hat gesagt…

Sorry aber der letzte Abschnitt in dem Review ist schlichtweg falsch:

1. HeroQuest ist kein Klon von Dungeonquest sondern ein davon ganz unabhängiges Spiel
2. HeroQuest ist auch gar kein deutscher Klon!
3. Das ist natürlich eine Geschmacksfrage, aber HeroQuest erfreut sich international nach wie vor großer Beliebtheit und legte den Grundstein für die späteren Miniaturen-Dungeoncrawler, sodass ich es nicht als "unsägliches Projekt" bezeichnen würde. Auch wenn es aus heutiger Perspektive veraltet wirken mag, war es seinerzeit ein Meilenstein
3. Die deutsche Dungeonquest-Adaption heißt Drachenhort. Sie lehnt sich sehr eng an Drakborgen/Dungeonquest an, graphisch gesehen geht sie einen Mittelweg (größtenteils die schwedischen Originalillustrationen, aber die Helden und Ringe aus der GW-Version). Außerdem enthält sie bereits in der Grundversion einige Erweiterungselemente. Dafür sind dann leider keine separaten Erweiterungen rausgekommen, sodass es bei einigen Elementen bleibt