Simualtionen sind im Spielsektor ja ein sehr weites Feld. Vielleicht sogar weiter als im Action-Genre. Hardcore-Simulationen wie die berühmten Flugsimulationen, für die manche Freaks sich sogar komplette Cockpits im Keller basteln, andere den Fluglotsen dazu "spielen" und die Strecke Frankfurt - Hong Kong in Echtzeit fliegen, sind für mich nichts. Ist das dann wirklich noch ein Spiel? Hat man da wirklich Spaß dabei? Ja, doch, wahrscheinlich. Aber eben für mich nicht. Genauso wie so manche Manager-Simulationen, bei denen mir vor lauter Streß auf der Spaß abhanden geht. Aber das ist eben alles Geschmackssache.
Ich als Rennspielfan habe z.B. nicht so gerne zu viel Realismus. Es soll mir Spaß machen. Deswegen soll es nicht zu komplex sein. Da wo man den Formel-Eins-Wagen fast komplett selbst zusammen bauen kann und man erst richtig spielen kann, wenn man auch ein Lenkrad benutzt, das neben den Schaltknüppel auch das dritte Pedal für die Kupplung hat, hört der Spaß bei mir auf.
Spiel muss für mich nicht reine Fantasy sein, also über Begebenheiten die es in der Realität gar nicht gibt, aber es sollte schon eine sehr vereinfachte Realität wiedergeben bzw. simulieren, so das man schnell an einem Spiel Spaß hat. Um bei den Rennspielen zu bleiben ist mir die vereinfachte Realität eines NEED FOR SPEED - HOT PURSUIT eben lieber. Deswegen kann ich noch lange nicht einen Porsche mit 100 Sachen durch eine Kurve manövrieren. Hardcore-Flugsimulations-Freaks können bestimmt eine n Airbus ohne Schwierigkeiten in Wirklichkeit landen.
Sportsimulationen sind meist keine wirklichen Simulationen. Denken wir mal an FIFA und Co. Hier müsste man als Spieler in der First-Person-Perspective sehen, damit es eine Fussball-Simulation sein könnte. So ist es nur eine Fussball-Abend-TV-Simualtion mit Interaktion. Ich frage mich ob jetzt vielleicht mal nach dem Vorbild der Tanzspiele für die XBOX360 eine "richtige" Fußball-Simualtion kommt. Sportspiele auf dem aktuellen Spielkonsolen mit Wiimote, PS3-Move und XBOX-Kinect kommen als Simulation schon recht nah. Natürlich bewege ich mich bei Tennis oder Tischtennis nicht richtig, sondern nur meine eine Hand. Genauso fühlt sich Bowling auch recht real an, so muss ich doch kein Anlaufnehmen.
Bei Sportarten bei denen man nicht laufen muss, kommt man einer Simulation schon recht nah. Wie beim Bogenschießen oder beim Golf. Trotzdem! Wenn ich auf der Wii Tiger Woods 11 spiele, dann fühlt sich das schon sehr echt an, aber..!
..trotzdem ist dies nur eine starke Vereinfachung. Denn es reicht schon fast mit der richtigen Geschwindigkeit drauf zuhauen. So richtig verziehen kann man gar nicht. So ein büschen schon. Auf einem richtig Golfplatz würde ich die Bälle mit Sicherheit irgendwo abseits der Bahn in der Botanik versenken. Aber man will uns natürlich nicht damit ärgern, das es eben nicht so realistisch ist. Schließlich wollen wir doch alle Spaß haben mit unseren Spielen. Da soll es uns doch auch ein wenig leicht gemacht werden.
Es gibt und gab doch nichts Schlimmeres als Spiele die eine hohen Frustfaktor haben. Weil sie zu schwer sind oder eben zu realistisch. Um wieder die Rennspiele zu nehmen: Das macht doch keinen Spaß wenn man den Schwierigkeitsgrad nicht einmal so weit runterregeln kann, das man nicht einmal durch die erste Kurve kommen kann ohne im Kiesbett zu landen.
Also wollen wir die 100%-Simulation in einem Spiel eigentlich?
Ich denke nicht. Vielleicht als zusätzliche Option, als Hardcore-Level.
Peter Molyneux hat mal gesagt: Früher haben wir Spiele gemacht bei denen der Spieler verlor (womit Arcade-Games a la Space Invaders gemeint sein soll, bei dem man nicht gewinnen konnte, sondern nur den höchsten Highscore erringen konnte, aber es keine Ende/Ziel in dem Spielen gab), heute machen wir Spiele in denen der Spieler gewinnen soll.
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