Montag, 29. Juni 2009

In eigener Sache

Hallo liebe Schreiber, Spieler, Leser,
ich hab "kein Halma" in letzter Zeit leider sehr vernachlässigt. Privat war da einfach total wenig Luft und acht Wochen kein Internet zu Hause.
Das wird jetzt anders.
Die neue Domain ist grad am Werden! Noch habe ich keine Zugangsdaten und kein Strich geschraubt. Aber ich bin beim Anlauf. Geduldet euch.
Für euer Engagement und eure Geduld möchte ich mich recht herzlich bedanken.
euer rollinger
wer mal schauen will, was so läuft, der klickt hier:www.keinhalma.de

Sonntag, 7. Juni 2009

Nazis!!!

Ich bin ja ein großer Fan der Trashkultur um Nazis. Ich weiß zum Beispiel jetzt schon, daß mir Inglorious Basterds recht gut gefallen wird, allein schon wegen der Grundidee des Filmes. Letztlich muss man dazu eigentlich nur wissen, daß es beim Trash-Nazireich mitnichten darum geht eine realistische und differenzierte Aufarbeitung des 2. Weltkrieges und der Rolle der Deutschen darin zu betreiben sondern darum, mit diesen praktischerweise durch ihre sehr einfachen aus Schulunterricht und Wochenschaubildern bekannten Nazi-Versatzstücken, einer einheitlichen Optik und einer billigen Ausstattung eine plakative Schablone einer bösen, dämonischen Macht zu erhalten. Trash-Nazis wirken einerseits durch ihre ungeheure Masse an Soldaten und Skrupellosigkeit extrem bedrohlich, andererseits gesteht man ihnen aber einfach generell nur den IQs eines Goldhamsters zu. Das ergibt dann einen zwar mächtig bedrohlichen, aber dennoch besiegbaren Gegner für allerlei Filmhelden wie z.B. Indiana Jones.


In Computerspielen wird diese Gegnerschablone ebenfalls gerne verwendet. Der berühmteste Hort fiesen Trashnazitums dürfte unbestritten das Castle Wolfenstein sein, das schon Anfang der Achziger in einfachster Blockgrafik zum Nazis töten eingeladen hat und seitdem in schöner Regelmäßigkeit zur Rückkehr einlädt.
Eine noch verspieltere Version des Trashnazis findet man in Superhelden-Comics: Captain America dürfte dabei mit "Red Skull" den amüsantesten Gegner haben, denn der ist nicht nur Nazi sondern auch noch kommunistisch Rot.


Solche - in ihrem Degenerationsgrad schon fast nicht mehr als Gegner Ernst zu nehmen - Comic-Nazis hatten vor einigen Jahren ebenfalls einen Auftritt in Computerspielen, und zwar in dem seltsamerweise etwas vergessenen Rollenspiel "Freedom Force vs. The Third Reich". Da tummeln sich die Lack und Leder Domina-Gefängniswärterinnen, die verrückten Wissenschaftler, die in pseudodeutsch Befehle bellenden Offiziere und Horden völlig dummer Einheitsnazisoldaten, daß es nur so eine Freude ist. Ich habe mir das Spiel heute nochmal gekauft (gabs dieses Wochenende bei Steam für grade mal 3 Dollar oder so) und wundere mich so nach den ersten drei glorreichen Missionen schon sehr, daß ich dieses großartige Game damals irgendwie zwar registriert, aber nicht gespielt hatte. Trotz etwas angestaubter Grafik (grobe Texturen und wenig Polygone), die durch den Comicstil aber nicht wirklich störend veraltet wirkt, kann man das heute noch sehr gut spielen und ist somit ein uneingesränkt empfehlenswertes Retrogame.

Samstag, 6. Juni 2009

Monsters everywhere!!!

Also ich auch mal wieder, heute mit:

The Awful Green Things From Outer Space

von Tom Wham

Dieses kleine aber feine Brettspiel erschien im Original 1979 bei Steve Jackson Games. Ich habe hier die 5. Auflage aus dem Jahre 1990. Die Story hinter diesem Spiel ist wohl jedem bekannt aus Funk und Film: Die Besatzung eines Forschungsraumschiffes nimmt nichst Böses ahnend einige Gesteinsproben von einem fremden Planeten an Bord. Leider entpuppt sich einer dieser Steine als Ei. Aus diesem schlüpft dann natürlich eine bösartige Kreatur, die sich stark vermehren kann und zu allem Überfluss auch noch zum Überleben das Raumschiffpersonal verspeisen muss.



Die Spielebox vorne und hinten.





Dieses Spiel ist für 2 Spieler gedacht, wobei ein Spieler die Mannschaft und ein Spieler die „Monster“ übernimmt. Das Ganze ist rundenbasiert, wobei jede Runde in vier Züge aufgeteilt ist. Für die Mannschaft bedeutet dies: 1. Bewaffnung, 2. Bewegung, 3. Angriff, 4. Aufwachen. Es gibt verschienste Sorten von Waffen, von der Bierdose bis zur Laserpistole ist alles dabei. Leider weiß man nicht, wie so eine Waffe auf die Viecher wirkt, bevor man es nicht getestet hat. So kann es also sein, dass man mit einem gezielten Schuss zwar trifft, aber das Monster nur in mehrere Fragmente zerlegt, die dann munter weiter laufen. Für die Green Things teilt sich ein Zug auf in: 1. Wachstum, 2. Bewegung, 3. Angriff, 4. Aufwachen. Damit auch immer genug Green Things an Bord sind, dürfen die Dinger wachsen, wobei ein kompletter Wachstumszyklus beim Ei anfängt, daraus wird ein Baby, dann ein erwachsenes Exemplar, das wiederum Eier legen kann. Fragmente werden auch zu Erwachsenen.



Eine Auswahl an : Green Things, Raumschiffbesatzung, Waffen. Die Ziffern auf bedeuten (von oben rechts im Uhrzeigersinn): Bewegungsweite, Ausdauer (LP), Angriffsstärke



Das Ganze ist sehr comicartig angelegt und auch das Regelheft ist reichlich mit lustigen Zeichnungen bebildert, wobei die Vorgeschichte auf 2 Seiten mit Comicstrips erzählt wird.

Die Siegbedingungen dürften jedem klar sein: Die Monster gewinnen, wenn auch das letzte Mannschaftsmitglied verdaut ist, die Besatzung gewinnt, wenn das letzte Monster entsorgt ist, oder wenn genügend Mitgliedern die Flucht in einem der Rettungskapseln gelingt. Hier kommt ein Punktesystem zum Einsatz und außerdem gilt es noch, einen kurzen Epilog zu bestehen.

Fazit:

Ein Spiel, bei dem es am Beginn etwas aufs Glück ankommt, wenn die Wirkungsweisen der verschiedenen Waffen ausgetestet werden müssen. Anschließend ist auf beiden nur noch Taktik gefragt, wobei der Verteidigungs-Spieler zusehen muss, dass er aus der Kombination Mannschaft/Waffen das maximale rausholt. Er kann nämlich nicht – wie der Angreifer – aus einem quasi unerschöpflichen Vorrat an Kämpfern schöpfen.

Der Preis von $19.90 hat mir damals wirklich weh getan, zumal das Spielmaterial aus dünner Pappe bestand und die Chits noch selbst ausgeschnitten werden mussten. Den Kauf habe ich aber nie bereut. Ich habe viele tolle Partien gezockt. Und noch was für die Statistiker unter uns: Die Gewinnwahrscheinlichkeit für die Green Things liegt bei etwa 70%, wenn man sich nicht allzu dumm anstellt.



Endspiel: Die Besatzung ist deutlich dezimiert und wird es schwer haben, hier noch was zu reißen.