Durchwachsen. Sehr durchwachsen. Irgendwie komm ich nicht zurecht mit gewissen Aspekten von Rollenspielen. Und zwar mit denen, die einfach verhindern, daß man Dinge so tun kann, wie sie eigentlich richtig sind. Es sind die Momente, in denen ich merke, daß ich so geschickt sein kann wie ich will, so gut schieße wie ich kann oder so klug mitdenke wie es nur irgend geht, all das aber überhaupt nichts bringt, denn es zählt nur die Höhe irgendwelcher Skill- oder Itemwerte. Es kommt ausschließlich darauf an, ob meine Waffe eine bessere Angriffspunktzahl hat als die Rüstung des Gegners Abwehrpunkte. Scheiß drauf, ob ich ins nackte Gesicht zielen kann.
Auch Stalker hat solche Momente, und zwar für meinen Geschmack viel zu oft. Ich komme nirgendwo hin, wo die Strahlung höher ist als meine Ausdauer und die Klamotten, die mir das irgendwann erlauben, gibts erst, wenn ich in irgendeiner unsichtbaren Statistik genügend Erfahrungspunkte gesammelt habe. Ich hasse es, wenn ich solche Mechaniken durchschaue. Das Spiel verliert sofort an Atmosphäre. So ging es mir mit Oblivion, Gothic und all diesen anderen Rollenspielen, in denen man angeblich so frei und eigenständig sein kann. Kann man nicht. Ich spiele nämlich nur für eine Statistik. Und dann ist die Freiheit keine Freiheit sondern nur noch Beliebigkeit, denn ich weiß dann, daß die Story eigentlich gar keine Bedeutung hat.
Jedenfalls hab ich gestern Stalker ziemlich frustriert abgeschaltet, weil ich irgendwo hin geschickt wurde, um mich mit jemandem zu treffen, der dann aber nicht aufgetaucht ist. Was zwangsläufig heißt, daß es schlicht nicht weitergeht, denn da ich noch ganz am Anfang bin, geht jeder Schritt nebenraus ins "Game Over". Kann ja sein, daß sich das ändert, wenn die Statistik im Hintergrund mit einigen Punkten befüllt ist, aber löst ja nicht das generelle Problem, das ich mit solchen Rollenspielen habe, mämlich daß es viel zu wenig an mir und meinem Geschick und meiner Strategie liegt, ob ich weiterkomme.