Samstag, 23. Juni 2007

Blutrausch guut!

Ich will jetzt mal grad gar nicht über Gewalt diskutieren oder differenzierte Betrachtungen darüber anstellen. Ich will nur mal klären, was für mich ganz persönlich an Ballerspielen so verdammt faszinierend ist.

Anlass: Quake 4 gibt es jetzt auf 20 Euro heruntergesetzt überall zu kaufen. Mit der großartigen Grafik-Engine aus Doom 3 wird in Q4 grafisch genau das dicke Fett geboten, das man in Doom 3 eigentlich erwartete, aber auf Grund der fehlenden Abwechslung und des monotonen Leveldesigns nur erahnen konnte.


Mich faszinieren gewalttätige Spiele. Eventuell deswegen, weil ich im echten Leben alles andere als Gewalttätig bin, sprich: Im Spiel liebe ich es, kompromisslos in Blut zu waten. Wenn das Adrenalin den angelernten Abstand zum Geschehen auf dem Bildschirm überbrückt und ich schreiend und fluchend durch Gänge und Schützengräben hetzend Horden von Feinden überrenne, dann ist das eine Befriedigung, die man im echten Leben nie erfahren wird. Ich gönne mir das, denn es ist ein Spiel, also ohne irgendwelche Konsequenzen.

Interessanterweise ist der Grad der Gewaltdarstellung nur bis zu einem bestimmten Level wichtig. Ob das Blut richtig spritzt oder nur eine rötliche Wolke erscheint ist egal. Selbst ob sie rot oder grün ist, ist egal. Wichtig ist, daß der "Einschlag" eine Wirkung hat: Der Gegner muss reagieren, wenn ihn die Kugel trifft. Er muss hoch und weit in die Luft fliegen, wenn ich ihn mit einem Raketenwerfer abknalle und er muss herumzucken, wenn ihn meine MG-Salve erwischt. Ob er dabei Körperteile verliert oder nicht, ist aber wiederum egal (hm...wobei, wenn das ordentlich splattert hat das schon was für sich...).

Auch wichtig ist die Bedrohung: Ein richtiges Ballerspiel lebt davon, daß es ständig richtig knapp ist, daß die Gegnermassen den Rahmen dessen überschreiten, in dem man noch taktieren kann. Wenn ich im Kopf umschalte und nur noch wild ballernd versuche, heil aus dem Raum zu kommen und es dabei auch nur noch vorwärts geht, dann fließen die Endorphine. Es kommt schon mal vor, daß ich nach einem heftigen Rush durch einen Alienverseuchten Hangar, in dem die roten Alarmleuchten wilde Schatten über die Szene flitzen lassen und eine Sirene einem die Gefahr in die Ohren quäkt, laut triumphierend jubele.

So sehr ich also komplexe Spiele liebe, in denen man richtig nachdenken muss und tausend tolle Ideen verwirklicht wurden: Ein fettes, hektisches, brutales Ballerspiel zuweilen kann mir hin und wieder mehr geben.

(diese Eintrag ist schonmal bei germanblogs erschienen)

4 Kommentare:

rollinger hat gesagt…

Du sagst es.
Fand beim Wohnungsumzug das nie gespielte System Shock2 (Bericht folgt) und war bis 3:30 wach auch wenn ich arbeiten musste. Adrenalin pur. Immer noch die Königin unter den Shootern neben System Shock 1.

Henk hat gesagt…

der eintrag hatte mir schon bei germanblogs gefallen. zustimmendes kopfnicken.

Anonymous hat gesagt…

10€ im saturn ^^

rollinger hat gesagt…

Ah endlich, steht auf meiner Einkaufsliste.