Mittwoch, 23. September 2009

Hilfe, ein Hakenkreuz!

Die PCGames berichtete gestern über den Rückruf der deutschen Version von "Wolfenstein", vermutlich aufgrund eines übersehenen Hakenkreuzes.

"Obwohl es sich nicht um ein auffallendes Element handelt, das zudem im normalen Spiel allenfalls kurzfristig erkennbar sein kann, haben wir uns entschlossen, dieses Spiel sofort vom deutschen Markt zu nehmen"

Trotz all der Dokumentationen und Filme mit klar sichtbaren Hakenkreuzen sind wir bei Computerspielen wieder in den 50ern.

- "Papa, was war denn in deiner Jugend so los?"
- "...Och, nix."

Lose/Lose

Computerspiele sind gefährlich? Für Lose/Lose gilt das tatsächlich, denn mit jedem abgeschossenen Raumschiff "stirbt" eine Datei auf der Festplatte - zufällig ausgewählt und unwiederbringlich. Die Entwickler verstehen das Programm als Kunst. [golem]
Link zu golem

Sonntag, 20. September 2009

MMORPG

In meinem alltäglichen Eifer nach kulinarischer Erfüllung fühle ich mich von Wortkonstruktionen, die nur den Umleitungsgeplagten Synapsen von Werbemenschen entspringen können, umzingelt.
Althergebrachte Bezeichnungen sind heutzutage eher fehl am Platz. Nicht unbedingt, weil sie “unhip” sind, eher weil sie Ihre praktische Kapazität verloren haben. Keiner versteht sie mehr.


So sprang mich am frühen Nachmittag doch aus dem Hinterhalt eine “Kartoffel- Raukesuppe” an, die weniger mit Todesangst als mit freudiger Überraschung begegnet wurde. Ich fragte sogleich den Herrn Oberkellner, ob er sich dessen bewusst sei, was er dort in seiner löblichen Arbeitwut rasch an die rustikale Schiefertafel schrieb. “Natürlich”, kam mir entgegen, “Ich hätte ja auch Rukola schreiben können, aber das machen wir hier nicht,”. Fassungslos ob der schieren Euphorie, dass es noch mehr Leute gibt, die diesen frühen Fall des Rebrandings in der deutschen Cuisine wissen und beschämt das Gesicht verdecken, wurde der Triumphzug des damaligen Unkrauts geordert.

Wir finden uns in einer Zeit, die anmutet als wenn jemandem der Beutel mit Scrabblesteinchen ausgerutscht wäre, oder in der die heutige Spielekultur allen Anscheins nach jede Art der Genrebezeichung, die mehr als einen Vokal auf fünf Konsonanten vorzuweisen hat, geteert und gefedert aus der Stadt gejagt und Ihre Existenz vor zukünftigen Generationen geleugnet wird.
Ob es an der Kastration unseres Gedächtnisses durch Youtube und Twitter auf die Aufnahmefähigkeit eines Goldfisches liegt, dass wir keinen Ego-Shooter mehr spielen, sondern einen FPS (First Person Shooter) oder TPS (Third Person Shooter), keine Online Rollenspiele mehr zu finden sind, sondern nur noch MMORPGs (Massive Multiplayer Online Role Playing Games*) ist wohl eher in der angelsächsischen Spielergemeinde zur Frage zu stellen.
Aber durch die voranschreitende Globalisierung lege ich mir schonmal einen Vorrat Buchstabensuppe zu.

*Sollte man sich die Zeit nehmen, um einen Schritt Abstand zu nehmen, so merkt man, dass die Abkürzungen für Genres da sind, die fast so elaboriert sind wie die Rückseite deutscher Süßigkeiten. *hustschaumgebäckaufwaffelbodenmitschokoladenüberzughust*

Sonntag, 13. September 2009

Wolfenstein

Nach vielen Monaten des Darbens ist es nun endlich wieder Zeit für einen schönen Lammeintopf.



Viel zu lange ist es schon her, seit ich einen guten Lammeintopf genießen konnte, obwohl die Auswahl an Eintöpfen derzeit wahrlich nicht größer sein könnte.
Aber lamm sollte es sein. Schlicht und mit Erinnerungen geschwängert sollte, ja musste er ja gar nicht besser sein als die anderen Eintöpfe, aber doch vielleicht ein bißchen besser sein als der letzte Lammeintopf.

Und wie er das war. Herrlich, wie ich voller Erwartungen einstieg, um Vertrautes vorzufinden und dennoch angenehm überrascht so manche Geschmacksnuance antraf, wo ich sie nicht vermutete.
Zugegeben, die optische Repräsentanz des servierten Potpourris nicht unbedingt das, was man einen Augenschmaus nennen kann, aber das erwarte ich hier auch gar nicht. Viel zu oft kommen mir Mahlzeiten auf den Tisch, die meine Augen selbständig werden lassen, meinen Geschmacksinn jedoch arbeitslos.
Lammeintopf ist da anders. Lammeintopf gibt mir Gründe zum Juchzen und Frohlocken aufgrund der Dinge, die ich mit ihm verbinde. Aber wäre es kein Lammeintopf ohne eben jene Momente, die mich dazu bewegen, meine Augenbraue der von Mr. Spock anzupassen.

Nostalgie mag zwar manchmal verblenden, aber manchmal sollte man sich der Verblendung zwecks Seelenheil hingeben. Zu sehr fühle ich mich im bäuerlichen Charme von Lammeintopf geborgen, gar daheim, sobald das erste Stück germanischen Kohls dem kalten Stahl meines Löffels zum Opfer fällt.

Lammeintopf ist solide Hausmannskost, der gar nicht erst versucht, in der Molekularküche heutiger Geschmäcker zu pfuschen.

Samstag, 12. September 2009

Klassisches Ballerspiel - Teil 1: Rumlaufshooter

Es gab ja lange den Genre-Begriff des "Shooters". Generell fasste der Spiele zusammen, deren Anleitung eine Variation von "Du bist die letzte Hoffnung der Menschheit und stehst alleine (bzw. optional mit der Anzahl möglicher Co-Player) gegen eine übermächtige Anzahl Aliens/Zombies/Monster/Dämonen. Schieß auf alles, was sich bewegt. Schieß auch auf alles, was sich nicht bewegt."
Im Prinzip war der "Shooter", auf Deutsch das "Ballerspiel", von Anfang an dabei: Space Invaders dürfte so der erste gewesen sein, den ich Ende der Siebziger live miterlebte.
Letztlich dauerte es natürlich nicht lang, bis sich ein paar Untergruppen entwickelten. Eine war die, mit einer bewaffneten Person über ein feindverseuchtes Areal zu laufen und dort ordentlich aufzuräumen. Robotron ist wohl der "Erfinder" des Genres. Ich denke aber, Commando dürfte damals für den breiten Durchbruch dieses Spielprinzips gesorgt haben. Ich selbst habe recht intensiv Ikari Warriors gespielt, vor allem zusammen mit meinem Bruder: denn Ikari hatte Commando um eine geniale und motivierende Neuerung erweitert: Man kommte gleichzeitig mit mehreren Personen spielen. Letztendlich war die Spielmechanik des Rumlaufshooters damit perfektioniert, alle weiteren Veränderungen waren nur Details: Natürlich immer bessere Grafik, die Erweiterung des Spielfeldes in alle Richtungen, einfache Rätsel wie Schlüssel und Schalter, Timelimits. Es gab immer wieder herrausragende Genre-Klassiker wie Crack Down oder Alien Syndrome.
Das Genre ist Ende der Neunziger eigentlich offiziell von den 3D-Shootern abgelöst worden, es wird jedoch immer wieder mal auch die klassische Von-oben-Version programmiert. Solche Spiele sehen dann zum Beispiel so aus wie hier:

Donnerstag, 10. September 2009

Dienstag, 8. September 2009

Wii Horoskop

Irgendwie ist dieses Kanal-Dings auf der Wii ziemlich eingeschlafen - oder eher nie wirklich aufgewacht. Die einzigen wirklich sinnvollen "Kanäle" sind keine, nämlich der Shop und der Opera-Browser. Alles andere ist blöder Tinnef. Nun gibts also ab morgen seit Monaten mal wieder einen neuen Kanal und es ist... ein Horoskop.
Die Idee mit den Kanälen fand ich vor 2 Jahren eigentlich ganz gut, da ich vermutete, daß die Wii dadurch neben einer Spielkonsole auch Potential für eine Infomaschine hat: Ich dachte an sowas wie einen Kinochannel, der wie Apples-Trailerseite aussehen könnte. An einen "richtigen" Nachrichtenchannel. Wer hätte gedacht, daß dieser öde bestenfalls als im Alpha-Stadium erkennbare ursprüngliche "Newschannel" tatsächlich Jahre lang unverändert bleibt? Wo sind Streams, einstellbare Themen, Internetlinks,...?
Letztlich ist die Idee aber wohl nie wirklich zum Fliegen gekommen. Die peinlichen neuen Kanäle alle paar Monate können das nicht verbergen, ganz im Gegenteil. Sie erinnern eigentlich immer wieder aufs neue daran, daß man hier trotz des immensen Erfolges der Wii enorm gescheitert ist.

Freitag, 4. September 2009

Niemand hat die Absicht...


Geschichte wiederholt sich


PS:Diese Spielsituation habe ich nicht konstruiert, sie ist im Spiel entstanden. Ich habe sehr gelacht, als ich sah, was mein Gegner da vorhat.